Breitensport im BSN
Der Breitensport im Behinderten-Sportverband Niedersachsen e.V. (BSN) ist ein vielfältiger Bereich, der sich an alle Menschen mit Behinderung richtet. Hier steht die die Bewegungsförderung in jedem Lebensalter und die grundlegende Freude an Bewegung im Vordergrund. Sportliche Aktivitäten fördern nicht nur die Gesundheit, sondern schaffen auch soziale Interaktion und Gemeinschaft.
Bei uns sind Sportler*innen mit unterschiedlichen Behinderungsarten in verschiedenen Sportarten aktiv. Das Angebot ist breit gefächert und auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten. Neben dem regulären Sportprogramm organisieren wir eine Vielzahl von Veranstaltungen, darunter Landesmeisterschaften in den Para-Sportarten. Außerdem sind wir für die Mitorganisation des Schulsportwettbewerbs “Jugend trainiert für Paralympics” in Niedersachsen verantwortlich. Weiter sind wir für die Ausbildung der Prüfer*innen für das Deutsche Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung zuständig.
Der Breitensport engagiert sich der in der Beratung von Vereinsangeboten, insbesondere bei der Durchführung von Sportangeboten im Jugendbereich und der Antragstellung von finanziellen Förderungen. Besonderes Highlight im Ressort Breitensport des BSN ist die Ausrichtung der Veranstaltungsreihe "SPORTIVATIONSTAGE”, ein Spiel- und Sportfest für Förderschulen. Sie ist die größte Sportfestreihe für Schüler*innen mit sogenannter geistiger Behinderung im Deutschland.
Sportarten
Das Angebot im Breitensport des Behinderten-Sportverband Niedersachsen e.V. ist sehr vielfältig und spricht alle Altersklassen an. So sind zahlreiche Angebote in verschiedenen Sportarten wie Kegeln, Schwimmen oder Tischtennis zu finden. Die Organisation der zahlreichen Sportarten erfolgt über die jeweiligen Fachwarte der Sportarten. So gibt es Ligen-/Rundenspiele, Turniere, Meisterschaften und Sportfeste. In Abgrenzung zum Leistungssport steht nicht die absolute Spitzenleistung im Vordergrund, sondern vielmehr das gemeinsame Sporttreiben und der Spaß an der Bewegung.
Informationen zu den Schwerpunktsportarten Para Leichtathletik, Para Badminton, Rollstuhlbasketball sowie der Perspektivsportart Para Bogensport findest du im Bereich Leistungssport.
Unsere Sportarten im Überblick
Para Badminton
Para-Badminton folgt den grundlegenden Regeln des olympischen Badmintons, umfasst jedoch Anpassungen, die es Spielern mit verschiedenen Behinderungen ermöglichen, auf faire und wettbewerbsfähige Weise zu konkurrieren.
Beim (Para) Badminton geht es darum, so schnell wie möglich einen Punkt zu erzielen. Kondition, Schnelligkeit, Taktik und Koordination sind beim Badminton gefordert und gefragt. Die Spiele finden ausschließlich in der Halle statt, da die Federbälle - auch Shuttlecock genannt - so leicht sind, dass jede Luftbewegung ihre Flugbahn beeinflussen kann.
Mit zwei Spieler*innen wird es als Einzel, mit vieren als Doppel oder Mixed gespielt. Para Badminton spielen Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, Fußgänger*innen mit unterschiedlichen Behinderungen und kleinwüchsige Sportler*innen. Auch als inklusiver Sport kann Badminton ohne großen Mehraufwand durchgeführt werden.
Egal ob Rollstuhlfahrer*in, Fußgänger*in mit Behinderung oder Kleinwüchsig – die Höhe des Netzes ist genauso hoch wie bei Sportler*innen ohne Behinderung - 1,55m.
Die unterschiedlichen Behinderungen erfordern andere Regeln – aber nur bezogen auf die Spielfeldgröße. So bleibt der Sport fair und interessant. Die anderen Regeln werden 1:1 übernommen.
Rollstuhlfahrer*innen im Hobby- und Breitensportbereich sollten einen Rollstuhl nutzen, der zumindest über ein Stützrad verfügt. Im Leistungsbereich ist ein Sportrollstuhl notwendig.
Der „normale“ Hallenboden ist im Hobby- und Breitensport für alle Sportler*innen ausreichend. Nur beim Leistungssport spielen die Fußgänger*innen und Kleinwüchsigen auf einem speziellen Boden, währenddessen die Rollstuhlfahrer auf Parkett spielen.
Para Badminton ist seit 2020 bei den paralympischen Spielen vertreten.
Para Badminton ist eine Schwerpunktsportart im BSN. Für Informationen zu Kaderkriterien etc. wende dich an das Ressort Leistungssport.
Para Bogensport
Beim Bogenschießen wird durch das Anspannen der Bogensehne über den Bogen Bewegungsenergie auf den Pfeil übertragen. Ziel ist es, durch das Treffen möglichst hoher Ringwertungen der Zielscheibe, die Gesamtringzahl zu maximieren. Je mittiger der Pfeil in der Zielscheibe landet, desto höher die Ringzahl, die die Schütz*innen gutgeschrieben bekommt. Als Präzisionssportart ist Bogenschießen sowohl körperliches als auch mentales Training und erfordert neben Kraft und Ausdauer vor allem Konzentration.
Aufgrund der Unabhängigkeit von Alter, Körpergewicht und Unversehrtheit eignet sich diese Sportart für beinahe jeden: Bogenschießen ist sowohl sitzend als auch stehend möglich. Anpassungen am Bogen, der Zieldistanz sowie ein spezieller Fingerschutz ermöglichen eine Ausübung mit den verschiedensten körperlichen Voraussetzungen. Der inklusive Charakter dieser Sportart kommt dadurch zum Tragen, dass sich Menschen mit und ohne Behinderung ohne Regeländerungen miteinander messen können. Für sehbehinderte Athlet*innen gibt es ebenfalls Hilfsmittel: Eine Vorrichtung für die Füße unterstützt den sicheren Stand, ein taktiles System die Bogenhand.
Neben der Ausübung als Freizeit- und Leistungssport kommt dem Bogensport auch eine besondere Rolle im Bereich der Rehabilitation zu. Durch das Training des Oberkörpers wird die besonders für Rollstuhlfahrer*innen wichtige Mobilisation und Stabilisation in dem Bereich gefördert. Bogenschießen wird sowohl im Freien als auch in der Halle ausgeübt.
Para Bogensport ist eine Schwerpunktsportart im BSN. Für Informationen zu Kaderkriterien etc. wende dich an das Ressort Leistungssport.
Para Judo
Judo ist eine japanische Kampfsportart, bei der sich zwei Judoka in einem fortwährenden Bewegungsdialog aus vielseitigen Stand- und Bodentechniken sowie Kombinations- und Kontertechniken befinden. Durch den engen Körperkontakt und die mentale Auseinandersetzung mit einem Partner*in und sich selbst, leistet Judo neben dem rein körperlichen Training auch einen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung.
Die Sportart Judo hat sich in den letzten Jahren als ideales Handlungsfeld für Menschen mit einer geistigen Behinderung geöffnet. Möglich wurde diese Entwicklung durch die Reduzierung der einseitigen Wettkampfausrichtung und die Rückbesinnung auf die sozialen Ziele der Sportart.
Para Kanu
Kanufahren umfasst Boote, in denen in Fahrtrichtung gepaddelt wird. Die beiden bekanntesten Formen sind Kajak (sitzend, mit Doppelpaddel) und Kanadier (sitzend oder kniend, mit Stechpaddel). Von beiden Gruppen gibt es noch die jeweilige Variante der Outrigger, die wie die Südseeboote über Ausleger zur zusätzlichen Stabilisation verfügen.
Grundsätzlich kann sich jede*r als Kanut*in versuchen. Kajaks gibt es als Einer und Zweier, während Kanadier auch für mehrere Personen gebaut werden. Eine Sonderform ist das sogenannte Drachenboot. Hier können auch größere Gruppen (bis zu 15 Personen) gemeinsam in einem Boot paddeln. Durch die Besetzung der Kanus und individuelle Anpassungsmöglichkeiten steht diese Sportart Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungsformen und Handicaps offen.
Para Leichtathletik
Die Leichtathletik gehört zu den olympischen und paralympischen Kernsportarten. Ihre Vielfalt und Vielzahl an Disziplinen macht sie für Athlet*innen und Zuschauer*innen attraktiv.
Die Para Leichtathletik ermöglicht mit ihren verschiedenen Disziplinen und Startklassen Menschen mit Behinderung, sich in einem fairen Wettkampf zu messen. So gibt es beispielsweise für Rollstuhlfahrer*innen Wurfwettbewerbe, die sitzend aus einem Wurfstuhl oder Rollstuhl absolviert werden, und Bahnwettbewerbe, die in speziellen Rennrollis gefahren werden.
Die grundlegenden Regeln sind mit denen der olympischen Leichtathletik identisch, jedoch gibt es einige Disziplinen, die für die Paraleichtathlet*innen nicht im Angebot stehen (Hammerwurf, Stabhochsprung, Hürden- und Hindernislauf).
So wie Alters- oder Gewichtsklassen in olympischen Sportarten Athlet*innen in Gruppen einteilen, sind auch die Startklassen im paralympischen Sport dafür da, Sportler*innen mit ähnlichen Eigenschaften und Fähigkeiten zusammenzufassen. Dies ermöglicht den Vergleich von Leistungen und macht spannende Wettkämpfe möglich.
Für die Einteilung in eine Startklasse durchlaufen die Athlet*innen umfangreiche medizinische und sportliche Tests.
In der Para Leichtathletik setzt sich die Bezeichnung der Startklassen aus Buchstaben und Zahlen zusammen. "T/F" beschreibt wie in der olympischen Leichtathletik "track" (Lauf-, Roll- und Sprungdisziplinen) und "field" (Wurfdisziplinen). Darauf folgen zwei Zahlen. Die erste beschreibt die Art der Behinderung, die zweite den Grad der Behinderung. Je höher die zweite Zahl, desto geringer die Einschränkung.
Nationale Spiele
Unter der Kategorie “Nationale Spiele” zeigt sich die Vielfalt des Sportangebotes für Menschen mit Behinderung:
- Bosseln
- Fußballtennis
- (Hallen-)Boccia
- Kegeln -Bohle-
- Kegeln -Schere/Classic-
- Sitzball
Para Radsport
Para Radsport bietet aufgrund der unterschiedlichen Fahrradtypen Menschen mit fast allen Beeinträchtigungen die Möglichkeit zur Sportausübung. Es gibt Zwei- und Dreiräder, Handbikes sowie Tandems. Einzige Voraussetzung ist, dass Sportler*innen entweder die oberen oder unteren Extremitäten aktiv bewegen können. Athlet*innen mit körperlichen Beeinträchtigungen fahren in der Regel mit dem Handbike oder mit Zweirädern, bei Amputationen wird mit speziellen Arm- oder Beinprothesen eine Verbindung zum Rad hergestellt. Sportler*innen mit cerebralen Bewegungsstörungen und Problemen mit dem Gleichgewicht üben die Sportart häufig auf Dreirädern aus. Darüber hinaus sind sehbehinderte bzw. blinde Menschen mit sehenden Pilot*innen auf einem Tandem unterwegs.
Im Para Radsport unterscheidet man zwischen den Wettkämpfen auf der Bahn und auf der Straße. Die Straßenrennen untergliedern sich in Einzelzeitfahren, Straßenrennen und Team Relay. Auf der Bahn gibt es verschiedene Disziplinen, von denen jedoch nicht alle zum paralympischen Wettkampfprogramm gehören: Verfolgung, Zeitfahren, Sprint, das Scratch-Rennen sowie das Omnium, eine Gesamtwertung aller Bahndisziplinen. Die Wettkämpfe auf dem Zwei- und Dreirad sowie mit dem Handbike werden je nach Ausprägung der Behinderung in weitere Startklassen unterteilt, um möglichst vergleichbare Wettkämpfe herzustellen.
Rollstuhlbasketball
Genau wie im Fußgängerbasketball treten fünf Spieler*innen pro Team gegeneinander an. Für faire Ausgangsbedingungen wurde ein Punktesystem eingeführt. Auf der Grundlage einer funktionalen Klassifizierung mit Blick auf rollstuhlbasketballspezifische Fähigkeiten (z. B. Lenken des Rollstuhls oder Dribbeln und Passen des Balls) wird den Sportler*innen ein Punktewert zwischen 1 und 4.5 zugewiesen. Dabei erhalten Spieler*innen mit nur geringer Beeinträchtigung höhere Werte. Die Gesamtpunktzahl der fünf Spieler*innen einer Mannschaft auf dem Feld darf maximal 14 Punkte betragen.
Spielfeldgröße und Spielzeit sind identisch mit der olympischen Variante. Regeltechnisch gibt es nur wenige Anpassungen: Es gibt kein Doppeldribbling, d.h. der Ball darf jederzeit mit beiden Händen aufgenommen oder auch auf dem Schoß abgelegt und im Anschluss weitergedribbelt werden. Die Spieler*innen können den Rollstuhl durch bis zu zwei Armschübe antreiben, bevor sie den Ball erneut dribbeln müssen. Ebenso ist erlaubt, den Rollstuhl fortzubewegen und gleichzeitig den Ball zu dribbeln. Beim Verteidigen gilt der Rollstuhl als Teil der Spieler*innen. Entsprechend sind das Rempeln oder Wegdrücken eines*r Gegenspielers*in genauso verboten wie Körperkontakt im Fußgängerbasketball. Für ein regelkonformes Verteidigen muss der*die verteidigende Spieler*in sich klar vor dem*der angreifenden Spieler*in befinden.
Auf nationaler Ebene dürfen auch Sportler*innen ohne Behinderung unter Berücksichtigung des Punktesystems am Ligabetrieb teilnehmen.
Para Badminton ist eine Schwerpunktsportart im BSN. Für Informationen zu Kaderkriterien etc. wende dich an das Ressort Leistungssport.
Rollstuhlrugby
Die paralympische Variante des Rugbysports wurde in den 1970er Jahren in Kanada für Sportler*innen mit einer Tetraplegie, einer Form der Querschnittlähmung, entwickelt. Rollstuhlrugby bot damit von Beginn an für Menschen mit Einschränkungen an allen vier Extremitäten einen attraktiven Mannschaftssport. Inzwischen sind auch Sportler*innen mit Einschränkungen an drei Extremitäten klassifizierbar. Seit den Spielen 2000 in Sydney ist die Sportart Teil des paralympischen Programms.
Im Rollstuhlrugby treten je vier Spieler*innen pro Mannschaft gegeneinander an. Gespielt wird mit einem speziellen Volleyball, der spätestens nach zehn Sekunden gedribbelt oder abgespielt werden muss. Eine Mannschaft erhält einen Punkt, wenn der*die ballbesitzende Spieler*in mit dem Ball die acht Meter breite Torlinie überquert und unter Kontrolle bringt. Der Rollstuhl wird von den Athlet*innen nicht nur zur Fortbewegung genutzt, sondern auch, um die Gegner*innen zu blocken. Körperkontakt und Tacklings, die die Gesundheit der Sportler*innen gefährden, sind verboten. Die (Netto-)Spieldauer beträgt 32 Minuten, unterteilt in vier Viertel. Mit 28 Metern Länge und 15 Metern Breite entspricht die Spielfeldgröße einem regulären Basketballfeld.
Im Rollstuhlrugby wird ähnlich wie im Rollstuhlbasketball eine funktionelle Klassifizierung angewendet. Den Spieler*innen werden abhängig von ihren funktionalen Bewegungsmöglichkeiten Punktewerte zwischen 0.5 und 3.5 in halben Schritten zugeordnet. Je niedriger der Wert, desto stärker wirkt sich die Einschränkung auf die sportspezifischen Fähigkeiten wie Fahren, Dribbeln oder Passen aus. Der Gesamtwert aller Spieler*innen auf dem Platz darf maximal acht Punkte betragen. Um bei offiziellen Wettkämpfen spielberechtigt zu sein, muss eine deutliche Funktionseinschränkung an Armen und Beinen vorliegen. Dazu zählen u.a. Personen mit einer Querschnittslähmung, Zerebralparese, Dysmelien, Amputationen oder einer Muskeldystrophie.
Para Segeln
Segler*innen nutzen den Wind, um ihr Boot auf Binnen- und Küstengewässern fortzubewegen. Dabei gibt es verschiedene Arten im Freizeit- (Jollen-Wanderfahrten, Segeltörns, Fahrtensegeln) und Wettkampfbereich (Leistungsregatten, Meisterschaften). Segeln wird im Therapie-, Freizeit- und Leistungsbereich ausgeübt. Der Einstieg kann zunächst durchaus als begleitendes Therapieangebot erfolgen und sich langfristig zu wettkampforientiertem Segeln entwickeln. Es gibt viele verschiedene Typen von Segelbooten, die sich nach Bauart sowie Anzahl der Besatzungsmitglieder unterscheiden.
Ein-Mann-Kielboote (2.4mR) können gleichermaßen von Menschen mit wie ohne körperliche Behinderung gesegelt werden. Die Vergleichbarkeit ist durch die baugleichen Sportgeräte gewährleistet, so dass u.a. bei der bekannten Kieler Woche inklusive Wettkämpfe stattfinden, in denen Menschen mit und ohne Behinderung in einer gemeinsamen Klasse starten. Außerdem gibt es die Möglichkeit, körperliche Einschränkungen durch Adaptionen des Bootes auszugleichen sowie Unterstützung beim Ein- und Ausstieg zu gewährleisten, so dass auch Rollstuhlfahrer*innen segeln können. Bei Regatten für sehbehinderte Menschen erfolgt die Übermittlung der benötigten Informationen akustisch. Auch Menschen mit geistiger Behinderung können segeln. Nicht kenterbare Boote bieten ihnen das nötige Sicherheitsgefühl. Für alle Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf eignen sich besonders Boote mit mehreren Mann Besatzung.
Para Schwimmen
Para Schwimmen gehört zu den ältesten Sportarten im Behindertensport und ist seit 1960 Bestandteil des Wettkampfprogramms der Paralympics. Im Schwimmsport treten Sportler*innen mit nahezu allen Behinderungsarten an. Durch die physikalischen Eigenschaften des Wassers ist es möglich, den Sport unabhängig von der Schwere der Behinderung und in der Regel ohne Hilfsmittel auszuüben. Beim Para Schwimmen erfolgt eine funktionelle Klassifizierung, d.h. die Einteilung der Wettkampfklassen wird unter Berücksichtigung der Fähigkeiten und Fertigkeiten der Sportler*innen vorgenommen. Diese Vorgehensweise dient dazu, möglichst faire Wettkampfbedingungen zu erreichen.
Mit Blick auf das Regelwerk gibt es bei den Wettkämpfen insbesondere zwei Unterschiede zum olympischen Schwimmsport. So dürfen die Sportler*innen abhängig von ihrer Behinderung einen anderen Start ausführen. Möglich ist neben dem üblichen Start im Stehen auch ein sitzender oder hockender Start vom Startblock sowie ein Start aus dem Wasser. Außerdem dürfen sehbehinderte bzw. blinde Schwimmer*innen während des Rennens im Bereich der Wende oder des Ziels durch eine Assistenz („Tapper“) unterstützt werden, die durch eine Berührung auf den Hinterkopf oder die Schulter auf das nahende Beckenende hinweist. Die Nutzung von Prothesen oder anderweitigen Hilfsmitteln ist im Wettkampf untersagt.
Para Tanzen
Para Tanzen ist eine Sportart für Menschen mit Behinderungen zur Förderung der körperlichen Aktivität. Alle Menschen mit einer Körperlichen Einschränkung, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind.
- Es gibt 2 Klassen:
- LWD 1 („Level Wheelchair Dancing“): Bei mindestens einem der teilnehmenden Rollstuhltänzer ist eine eingeschränkte Mobilität im Oberkörper vorhanden.
- LWD 2 („Level Wheelchair Dancing“): Bei den teilnehmenden Rollstuhltänzern ist eine weitestgehend uneingeschränkte Mobilität des Oberkörpers vorhanden.
Weiter Informationen gibt es hier.
Para Tischtennis
Para Tischtennis gehört zu den ältesten Sportarten der Paralympics und ist bereits seit 1960 Bestandteil des Wettkampfprogramms. Identisch zum olympischen Sport finden im Para Tischtennis Wettkämpfe im Einzel und im Team (Zweiermannschaften) statt. Die Sportart kann von Menschen mit allen körperlichen Behinderungsarten ausgeübt werden. Seit den Paralympics 2012 in London gibt es auch Wettkämpfe für Athlet*innen mit geistiger Behinderung.
Durch das Klassifizierungs- und Wettkampfklassensystem können Athlet*innen mit unterschiedlichen Behinderungen gegeneinander antreten. Sowohl in der sitzenden als auch in der stehenden Klasse gibt es jeweils fünf Wettkampfklassen (WK), in welche die Sportler*innen auf Grundlage ihrer funktionellen Möglichkeit zugeordnet werden. In der Wettkampfklasse 11 treten Athlet*innen mit geistiger Behinderung an.
Para Tischtennis hat bis auf kleine Ausnahmen für Rollstuhlfahrer*innen (bei der Schlagreihenfolge im Doppel und beim Aufschlag) ein identisches Regelwerk mit der olympischen Variante. Spieler*innen im Rollstuhl mit einer hohen Lähmung verwenden häufig eine Manschette oder eine elastische Binde, um den Schläger an der Hand zu befestigen, und können so am Wettbewerb teilnehmen.
Torball oder auch Blindentorball ist wie Goalball und Blindenfußball eine Behindertenmannschaftssportart, die meist von blinden und sehbehinderten Menschen betrieben wird. In einem 7x16m großen Spielfeld stehen sich 2 Mannschaften mit je drei Spieler*innen und drei Auswechselspieler*innen gegenüber. An den Längsseiten des Spielfeldes befindet sich jeweils ein 1,30m hohes und spielfeldbreites Tor. Das Spielfeld ist in drei Zonen aufgeteilt. Die Spieler*innen dürfen sich nur in der 7x6m großen Zone vor dem eigenen Tor bewegen. Innerhalb dieser Zone sind drei Teppichbodenmatten aufgeklebt, die den Spieler*innen zur Orientierung dienen. In der Mitte gibt es eine neutrale Zone, welche nicht betreten werden darf. Diese ist mit Schnüren begrenzt, welche ca. 40 cm über dem Boden aufgespannt und mit Glöckchen versehen sind. Auch der ca. 500g schwere Torball hat im Inneren Glöckchen, welche jede Bewegung hörbar machen. Ziel ist es, den Ball ins gegnerische Tor zu rollen ohne, dass Ball oder Spieler*innen die Glöckchenschnüre berühren. Dies versucht die verteidigende Mannschaft kniend, hockend und liegend mit dem ganzen Körper zu verhindern. Die Spielzeit beträgt 2x5min.
Die Zielgruppe von Torball sind blinde und sehbehinderte Sportler*innen. Aber auch Menschen mit voller Sehkraft dürfen im Spielbetrieb mitspielen, da zum Ausgleich unterschiedlicher Sehkraft blickdichte Dunkelbrillen getragen werden. Im Gegensatz zum ähnlich gespielten Goalball wiegt der Torball nur ca. 500g statt 1250g und kann somit mit einem geringeren Kraftaufwand bewegt werden. Im Herrenbereich ist Torball in Deutschland in drei Bundesligen organisiert. Die Damen ermitteln die deutschen Meisterinnen an einem einzigen Spieltag.
Informationen zu weitere paralympischen Sportarten gibt es auf der Seite parasport.de.
Unsere Projekte und Veranstaltungen
Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung
Das Deutsche Sportabzeichen (DSA) ist eine Auszeichnung des Deutschen Olympischen Sportbundes für gute und vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit. Es wird in drei Stufen vergeben: Bronze, Silber, Gold. Das Sportabzeichen ist ein Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland und hat Ordenscharakter. Menschen mit Behinderung können es seit 1952 erwerben. Für das Deutsche Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung ist der Deutsche Behindertensportverband (DBS) mit seinen 17 Landes- und 2 Fachverbänden zuständig. Wir als BSN sind einer davon!
Ab 6 Jahren ist es möglich teilzunehmen und ein Sportabzeichen zu erwerben. Nach obenhin gibt es keine Altersgrenze. Menschen mit Behinderung sollen nicht nur einmalig vielseitige sportliche Leistungen erbringen, sondern auch vor weiteren Erkrankungen oder Verschlechterungen der Behinderung geschützt werden, indem Selbstvertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit geschaffen wird und so ein Anreiz zu regelmäßigem Sporttreiben entsteht.
Inklusion, also selbstbestimmte, gleichberechtigte Teilhabe am Alltag unabhängig von etwaigen Beeinträchtigungen ist ein weiterer Bestandteil des DSA. Vorbereitung und Training für das Deutsche Sportabzeichen sind ideal dafür geeignet, dass Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport treiben. Seit über 60 Jahren existiert ein Leistungskatalog mit verschiedenen Behinderungsklassen, so kann jeder Mensch nach seinen individuellen Voraussetzungen gleichberechtigt das Deutsche Sportabzeichen erwerben und am Ende den Erfolg mit den anderen Teilnehmern gemeinsam feiern.
Ausführliche Informationen zu den Bedingungen und den Leistungsvoraussetzungen für den Erwerb des DSA lassen sich auf der Seite des DOSB nachlesen.
Du traust dir zu diese Auszeichnung erreichen zu können? Dann informier dich über den nächsten Termin bei deinem Sportverein und zeig was in dir steckt!
Behinderten-Sportjugend Niedersachsen e. V.
Der BSJN ist der Jugendvorstand des Behinderten‐Sportverbands Niedersachsens (BSN) und kümmert sich insbesondere um die Belange von Kinder- und Jugendlichen mit Behinderungen.
Auf Basis des Leitbildes des BSN geht es dem BSJN darum:
- jedem einzelnen jungen Menschen, ob mit oder ohne Behinderung, die Chance zu eröffnen, Sport zu treiben
- über die Teilhabe am Sport junge Menschen in ihrer Persönlichkeit zu stärken (Selbstbewusstseinsstärkung durch soziale Kontakte, gesellschaftliches Engagement, Begegnungen und Inklusion bei Sportveranstaltungen, internationale Erfahrungen sammeln)
- sich in Vereinen im Jugendbereich zu engagieren
- Bildungsangebote für junge Menschen mit und ohne Behinderung zu schaffen
- Jugendarbeit in den Mitgliedsvereinen zu unterstützen
- die Interessen der Sportjugend und des BSN in sportlichen und allgemeinen Jugendfragen vertreten
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